Einleitende Betrachtungen und definieren von Alzheimer / Demenz
Weltweit wird über das Thema Demenz/Alzheimer gesprochen, in den Vordergrund krankhafter Erscheinungen mit zunehmendem Alter gestellt. Auf der letzten Sitzung der WHO wurde Demenz/Alzheimer zum Thema erklärt und es wurde festgestellt, dass die Anzahl der Menschen, welche mit Demenz/Alzheimer diagnostiziert wurden und werden, dramatisch ansteigt. Dies soll auf das Ansteigen der Bevölkerungszahl und vor allem der Erhöhten Lebenserwartung zurück zu führen sein.
Mit der Alterung der Bevölkerung wurde die Alzheimer / Demenz aufgrund ihrer beträchtlichen Konsequenzen in Bezug auf die persönliche und soziale Unabhängigkeit und möglichen ansteigenden Kosten im Gesundheitswesen und Pflegebereich zu einem wesentlichen Problem der öffentlichen Gesundheit.
In dieser Gesellschaft wurde Wohnen in mehreren Generationen zwangsläufig abgeschafft. Gründe dafür sind die für die eigene Existenz wichtigen entfernten Arbeitsorte der berufstätigen Kinder/Enkel sowie der zeitliche Aufwand für die Erhaltung der Existenzgrundlage im Zuge der Entindividualisierung durch die Mechanisierung und Industrialisierung des Menschen.
Demenz ist ein Oberbegriff für rund 60 altersbedingte Krankheiten, die mit der fortschreitenden
Einschränkung von geistigem Können einhergehen.
Am häufigsten: Alzheimer, eine Krankheit, bei der Nervenzellen absterben. (Quelle:).
Es wird auch darüber diskutiert, dass Demenz eine Vorstufe von Morbus Alzheimer ist.
Über die Frage, was ist Demenz/Alzheimer, wann ist man dement, welche Symptome kann man Demenz/Alzheimer zuordnen, ist man sich nicht einig und findet leider oder Gott sei Dank keinen Standard, kein Raster, keine Normen.
Alzheimer/Demenz wird als chronisch und unheilbar betrachtet. Auch wenn das Wissen über Pathophysiologie von Alzheimer / Demenz in den letzten Jahren weitgehend fortgeschritten ist, sind ihre kausalen Zusammenhänge und Mechanismen noch nicht geklärt. Alzheimer /Demenz scheint eine Kombination von Faktoren zu beinhalten, die individueller, sozialer, gesellschaftlicher, umweltlicher und generationsbedingter Art sind.
Alzheimer wird als eine neurodegenerative zerebrale Störung, die als progressive Verschlechterung der kognitiven Funktion und Verlust der Unabhängigkeit definiert. Alzheimer soll bei Personen über dem 65. Lebensjahr am häufigsten auftreten und soll für ungefähr 60 Prozent der weltweit etwa 24 Millionen Demenzerkrankungen verantwortlich sein.
Im klinischen Alltag ergibt sich die Verdachtsdiagnose auf einen Morbus Alzheimer durch spezielle Tests zur Beurteilung des Gedächtnisses, durch die sogenannte Fremdanamnese, den klinischen Verlauf und allgemein verfügbare bildgebende Verfahren wie CT oder MRT. Definitiv bestätigt werden kann die Diagnose jedoch erst nach dem Tod des Patienten, indem eine feingewebliche Untersuchung des Gehirns durchgeführt wird. …
… Die Alzheimer-Krankheit muss stets von anderen, ähnlichen psychischen und neurologischen Störungen abgegrenzt werden, etwa von
- normaler altersbedingter Vergesslichkeit
- Verweigerung oder Vermeidungsverhalten
- leichter kognitiver Störung des Alters (unter der Chiffre ICD-10 F06.7 Organisch psychische Störungen eingeordnet)
- Depression bei älteren Menschen mit Denkhemmung (evtl. mit zusätzlichen kognitiven Störungen im Sinne einer Zweiterkrankung)
- Deprivationserscheinungen bzw. Hospitalismus und Regression in Altersheimen
- einfacher Aphasie (erworbener Störung der Sprache auf Grund einer Läsion)
- einfachem Mutismus (Kommunikationsstörung, psychogenes Schweigen)
- schwerem Autismus (Kanner-Syndrom)) mit Mutismus (Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns)
- schweren neurologischen Syndrom wie dem Apallischen Syndrom, dem Locked-in-Syndrom oder dem akinetischen Mutismus (Wachkoma)
- Gehirntumoren, Gehirnverletzungen, die zu einem organischen amnestischen Syndrom führten (ICD-10 F04)
- Störungen des Stoffwechsels (beispielsweise Unterzuckerung bei Diabetikern)
- Schlaganfall
- Normaldruckhydrozephalus
- Delirium
- Psychosen und Wahn (beispielsweise Schiziophrenie, Manie oder psychotische Depression)
anderen Formen von Demenz
-Sprachstörungen, Wortfindungsstörungen und totalem Verlust der Sprache. (Quelle:Wikipedia Morbus Alzheimer) …
Wie erklärt sich Alzheimer / Demenz als Krankheit
Sicherlich sollte hier die Frage gestellt werden: Was ist Krankheit, wann fängt Krankheit an, wie erkenne ich, dass ich es mit einer Krankheit zu tun habe.
Weiner, H (1990) bemerkte hierzu (vergl. auch Naturmineralien, Gesundheit, Regulation von K. Hecht und E. Hecht-Savoley, S. 28):“
Krankheiten sind von Menschen entworfene Begriffskategorien, welche den Menschen aufgestülpt werden. Sie können in manchen Fällen angemessen sein, in anderen aber nicht. … Die Grenzen zwischen Gesundheit, Störungen, und Leiden sind also verwischt. Sie sind es auch aus anderen Gründen: Symptome (besonders, wenn sie mit Bedeutungen, Glaubensvorstellungen, über Leiden und Absichten durchtränkt sind) und Verhalten können nicht von Gepflogenheiten losgelöst betrachtet werden, die ihrerseits vielfältig sind und unter dem Einfluss religiöser, politischer, ökonomischer und sozialer Normen stehen. Normen, seien es physiologische, immunologische, biochemische oder verhaltensmäßige, sind schwer zu fassen. Sogar die „harten wissenschaftlichen“ Merkmale wechseln je nach Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Alter, Tages- und Jahreszeit“.
Wie verhält es sich nun bei Demenz/Alzheimer?
Hier ein Fragekatalog aus der Zeitschrift „Bild-online“ – Demenz-alle News und Informationen… :
Testen Sie sich selbst: Haben Sie den Verdacht, dass Sie gefährdet sind? Ein Schnelltest, entwickelt von der „Alzheimer Forschung Initiative“ sagt Ihnen, ob Sie einen Arzt zu Rate ziehen sollten!
Frage 1: Haben Sie zunehmend Probleme, sich Namen, Telefonnummern oder das Datum zu merken?
Frage 2: Fällt es Ihnen in letzter Zeit zunehmend schwerer, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren?
Frage 3: Können Sie sich schlechter orientieren? Verlaufen oder verfahren Sie sich?
Frage 4: Haben Sie öfter Probleme im Haushalt: Schwierigkeiten beim Kochen, im Umgang mit Haushaltsgeräten, mit der Körperpflege und -hygiene?
Frage 5: Brauchen Sie in letzter Zeit mehr Hilfe von anderen als sonst?
Frage 6: Haben Sie nicht mehr so oft Lust wie früher, etwas zu unternehmen und bleiben Sie lieber zu Hause?
Auflösung: Bei mehr als zwei Ja-Antworten sollten Sie Ihren Arzt auf das Ergebnis aufmerksam machen und sich in einem Gedächtniszentrum oder vom Neurologen gründlich untersuchen lassen. Die Symptome können allerdings auch eine harmlose und gut behandelbare Ursache haben. (Alzheimer Forschung Initiative e.V. (Düsseldorf))
Und? Wie oft haben Sie „Ja“ gesagt?
Einschränkend zu diesem Test muss ich sagen, dass dieser Test eine altersbedingte
Vergesslichkeit umfasst und somit für eine Diagnose für die Demenz/Alzheimer nicht
aussagekräftig ist.
ein Test steht für sich alleine für die Diagnose Demenz. Es handelt sich jeweils immer nur
um einen Hinweis auf eine möglicherweise bestehende Störung. Diese muss vom Arzt, z. B.
vom Neurologen näher und mit großer Verantwortung untersucht werden. Wie leicht kann
man durch eine falsche bzw. unzureichend begründete Diagnose „abgestempelt“ und auch
ins Abseits gestellt werden.
Zu entscheiden, ob man dement ist, ist sicher nicht einfach und selbst sehr subjektiv. Ich
denke, dass, wenn, man dement ist, diese Fragen selbst und ohne Hilfe nicht mehr
beantworten kann.
Die Menschen werden heute älter den je zu vor. Degenerative Prozesse nehmen ihren Lauf.
Umweltbelastungen, ungesunde Lebensweise und Ernährung, oxidativer Stress und
insbesondere emotionaler Stress tragen dazu bei, die Degeneration zu beschleunigen. Dies
ist nicht nur äußerlich sichtbar so z.B. durch graue Haare oder Falten im Gesicht. Auch die
Organe, Nerven, Gefäße, Knochen, Muskeln usw. sind davon betroffen.
Als ein Lebensalter von 70 Jahren als hoch bezeichnet wurde, störte es niemanden, wenn die
72 jährige Frau oder der 70 jährige Mann Dinge taten, die nicht als „normal“ galten. Man
nahm es zur Kenntnis, die Angehörigen kümmerten sich und damit war alles erledigt.
Die Krankheit Demenz gab es nicht. Es hieß nur er oder sie sind heute mal wieder nicht
richtig im Kopf und das liegt bestimmt am Wetter. Deswegen ist niemand zum Arzt
gegangen.
Gegenwärtig wird viel über Demenz/Alzheimer gesprochen, philosophiert, geforscht. Es
wird zum gesundheitlichen Gegenstand/Aufmerksamkeit thematisiert. Seit etwa vor ca. 10
Jahren beschäftigte man sich mit diesem Thema ausführlich. Zuvor gibt es nur
Veröffentlichungen Anfang des 20. Jahrhunderts, als Alzheimer diese neurodegenerative
Erscheinung entdeckte. Gab es zuvor keine demente Erscheinungen oder
Alzheimersymptome?
Symptome werden festgelegt, worauf sich Diagnosen und Therapien stützen, insbesondere
Medikamente mit erheblichen Nebenwirkungen verabreicht.
In seinem Buch „Normal – Gegen die Inflation psychiatrischer Diagnosen“ schreibt der
weltweite bekannte emeritierte Professor für Psychiatrie und Verhaltensforschung Allen
Frances unter dem Abschnitt „Normale Altersvergesslichkeit wird zur Krankheit“ folgendes:
„ Meine Frau Donna und ich wetten manchmal im Scherz, wer von uns beiden zuerst dement
wird; wer verliert, wird die/den andere/n betreuen müssen. Der Scherz ist leider nicht so
lustig, und verliert zunehmend an Lustigkeit, je näher wir der Endstation kommen. Wir
verlegen ständig Schlüssel, Portemonnaies, Post, Bücher, Zeitungen, Laptops, Blackbarries,
Klamotten, Telefonnummern, etc., und normalerweise beschuldigen wir uns gegenseitig, die
Sachen absichtlich, aus Gemeinheit oder nur zum Spaß, versteckt zu haben. Wir vergessen
Verabredungen, Geburtstage, tags zuvor gesehene Filme, soeben gehörte oder gesehene
Nachrichten, den Parkplatz des Autos und andere Ereignisse neuester Zeit. ……. Das klingt
ziemlich schlimm und es ist wohl auch.
Kleine Tröstungen gibt es: Donna kann nach wie vor Rechnungen bezahlen, unsere Steuern
machen, Reisen buchen, den Haushalt organisieren, dieses Buch zu überarbeiten und die
bestinformierte und klügste Person sein, die ich kenne; ich kann noch Blogs und Bücher
schreiben, Vorträge halten und einen anschaulichen über den Peloponnesischen Krieg
liefern.
Am tröstlichen ist eigentlich, dass alle Freunde und Bekannte in unserem Alter sehr ähnliche
Klagelieder singen. Niemand von uns sieht so gut, hört so deutlich, …., geht so selten aufs Klo
wie einst in der Jugend. Der altersbedingte Verfall des Körpers ist keine Krankheit, sondern
unausweichlich.
Wer aber geistig nicht mehr ganz auf der Höhe ist, wird nach dem DSM-5 unter einer
psychiatrischen Erkrankung leiden, die sich „Mild Neurocognitive Disorder“ (MNCD) nennt.
Mit dem „milden neurokognitiven Defizit“ sollen Leute erfasst werden, die noch keine
Demenz haben, aber Anzeichen geistigen Verfalls aufweisen, die ein Risiko für eine spätere
Demenzerkrankung darstellen.
Ich wäre ein begeisterter MNCD – Fan, wenn es ein Mittel dagegen gäbe … Es gibt aber kein
Mittel, und der Vorhersagewert der Diagnose ist äußerst gering. …. Solange wir weder über
einen akkuraten biologischen Test noch über eine Behandlung verfügen, ist es sinnvoller, das
geistige Altern zu akzeptieren, statt es zu diagnostizieren. … , aber ich vermute sowieso, dass
die Details dieses Kriterienkataloges (MNCD) in der allgemeinen Praxis ignoriert werden und
die Diagnose sehr großzügig angewandt wird. MNCD wird sich nicht auf die frühen
Symptome einer Demenz beschränken, sondern sich bald überproportional erweitern, um
auch den allmählichen mentalen Verfall, der normaler Bestandteil des Alterns ist, zu
pathologisieren. …… Alzheimer entwickelt sich wahrscheinlich über Jahrzehnte hinweg, …
Früherkennung und frühe Behandlung könnten die schlimmsten Verheerungen der Krankheit
verhindern.
Tatsächlich werden rasche Fortschritte erzielt, … , aber bis wir einen Test haben, der
verlässlich exakt ist, wird es wohl noch mindestens fünf Jahre dauern. … Wem aber währe
gedient, wenn die Frühstadien einer unerbittlichen Krankheit aufgedeckt werden, für die es
keine sinnvolle Therapie gibt? …. Es erzeugt überflüssige Sorgen und zieht Tests,
Behandlungen, Kosten, Stigmatisierung und Versicherungsprobleme nach sich. ….
…. Die allgemeinen Erfahrungen in der Medizin der vergangenen drei Jahrzehnte lehrt, dass
selbst eine exponentielle Zunahme unseres Wissens über bestimmte Krankheiten in den
meisten Fällen nicht zu einer Wunderheilung führen….. Die verfügbaren Medikamente
waren zwar sehr profitabel für den Hersteller, aber der Nutzen für die Patienten ist
bestenfalls gering……
Die Experten, die MNCD vorgeschlagen haben, handeln aus dem naiven Glauben heraus,
dass eine Erweiterung des Fachgebietes den Patienten nützt. …. Wenn MNCD offiziell wird,
haben wir mit einer Explosion wahrscheinlich unnützer, potenziell schädlicher PET-
Untersuchungen und medikamentöser Therapien zu rechnen, und der medizinisch-
industrielle Komplex hat wieder mal einen großen Tag.“