Rheuma - Gedanken aus der Sicht der Naturheilkunde (erarbeitet v. Peter Krönert)

 

0. Einleitung

 

1. Rheuma – Was ist das

 

1.1. Geschichtliches

 

Der Begriff Rheuma kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Strömung, Fluss“.  Es beschreibt fließenden, reißenden, wandernden und ziehenden Schmerz. Der Rheumabegriff wird  vor allem mit  Schmerzen an Muskeln, Sehnen und Gelenken umschrieben. Als Leitsymptom der Rheumaerkrankung gilt: Schmerz im Stütz- und Bewegungsapparat mit funktionelle Einschränkungen.

Es werden hier ganz unterschiedliche Krankheitsbilder zusammengefasst. Das gemeinsame Merkmal ist eine Erkrankung des Bindegewebes (Blut nicht zu vergessen). Rheuma betrifft somit auch innere Organe und physiologische Funktionen als auch psychische Belastungen.

 

J. Platearius (12. Jh.) gab als Erster eine ausführliche Schilderung der rheumatischen Erkrankung: „Der Krampf in den Gelenken ist ein Leiden, das mit Anschwellung und Schmerz verbunden ist. … Gewöhnlich entsteht dies Leiden aus dem Blut sowie aus Gelbgalle und Weißschleim (Phlegma); am häufigsten jedoch durch einen Fluss der Säfte an den Schmerzensort“. Nahezu alle Erkrankungen der Muskeln und Gelenke ordnete man damals der Gicht zu. Die Krankheitsbilder Arthrose oder Arthritis waren noch unbekannt.

Paracelsus (geb. 1493) beschrieb auf der Grundlage der Humoralmedizin unter dem Begriff Tartarus (Tartarus: Ablagerungen und verhärtende Krankheitsprozesse durch eine mangelnde Toxinausscheidung) die gichtisch-rheumatische Diathese (Quelle:O. Rippe, Der innere Alchimist in Naturheilpraxis Spezial, 2. überarb. und aktual. Auflage,2008,S.190).

Die traditionellen Begriffe Rheuma und Rheumatismus wurden erstmals im Liber de Rheumatismo et Pleuritide dorsali von Guillaume de Baillou (1538–1616) verwendet. Er glaubte nach der damaligen Lehre der Körpersäfte, dass kalter Schleim vom Gehirn herab zu den Extremitäten fließe und die entsprechenden Beschwerden auslöse (Quelle: www.Wikipedia.de, Rheuma).

 

1.2. Rheuma Definition

 

Die „Internationale Klassifikation der Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (ICD-10-GM, 2005)“ unterscheidet mittlerweile etwa 200 bis 400 einzelne Erkrankungen, welche sich im Beschwerdebild, dem Verlauf und der Prognose sehr unterscheiden. Daher sind die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises kaum zu überblicken und schwierig zu diagnostizieren – „Was man nicht erklären kann, sieht man gern als Rheuma an …“ (Quelle: www.wikipedia.de, Rheuma).

 

In der Gesundheitsberichterstattung des Bundes vom  02.10.2013 heißt es:

 

„Rheuma bezeichnet vielfältige schmerzhafte Symptome und Erkrankungen der Muskeln, Sehnen, Gelenke und serösen Häute. Dass durch Rheuma auch Blut und innere Organe betroffen sein können, ist erst in den letzten Jahrzehnten erkannt worden. Die verschiedenen Krankheitsbilder werden besser als rheumatische Erkrankungen zusammengefasst und können eingeteilt werden in:

verschleißbedingte, degenerative Erkrankungen (Arthrose, Spondylarthrose),

entzündlich-rheumatische Erkrankungen

weichteil- rheumatische Erkrankungen (z.B. der Sehnen, Sehnenscheiden und gelenknahen Weichteilgewebe).

Davon abzugrenzen sind rheumatische Syndrome und Beschwerden bei sonstigen, nicht rheumatischen Erkrankungen wie z.B. Gicht. Die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen sind gekennzeichnet durch eine Störung des Immunsystems, welches zu Entzündungen und Zerstörungen von Gelenken, aber auch von inneren Organen, bestimmter Blutbestandteile oder der Haut führen kann. Als mögliche Ursache werden je nach Krankheitsbild unterschiedliche angeborene Immunstörungen oder Veränderungen des Immunsystems durch äußere Einflussfaktoren wie auch Infektionserkrankungen verantwortlich gemacht. Wichtigste Beispiele sind die chronische Polyarthritis, Spondylarthropathien, Kollagenosen und Vaskulitiden.“

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3. Ursachen – eine unvollständige Analyse

 

So vielfältig wie die oben erwähnten Krankheitsbilder genannt wurden, so vielfältig sind die Ursachen und teilweise auch Spekulationen darüber.


Nicht zu verneinen ist die These, dass die Ursache und Entstehung mit der Schwächung des Immunsystems und Diskrepanzen im Stoffwechsel in Zusammenhang zu bringen sind.

Wie es zu dieser Schwächung kommt, kann verschiedenste Gründe haben.

 

Oxidativer Stress

 

Vielen Krankheiten des rheumatischen Formenkreises ist gemein, dass es zu einer Störung des Immunsystems kommt, woraufhin der Körper eigene Strukturen wie die Gelenkinnenhaut (bei der rheumatoide Arthritis) angreift. Diese sogenannten Autoimmunkrankheiten können in Form der  Kollagenosen auch als systemische Erkrankungen auftreten, bei denen nicht nur ein Organ oder eine Körperregion, sondern gleichartige Gewebe in vielen verschiedenen Organen Ziel des fehlgeleiteten Immunsystems sind.

 Man spricht hier auch von systemischen Erkrankungen.

 

3.1. Ursache – Autoimmunität

 

Die Autoimmunität kann man vereinfacht vielleicht so erklären:

Z.B ein Streptokokken Infekt (eitrige Tonsillitis, Zahnwurzelvereiterungen, bakterielle Infektionen des Darms oder des Urogenitaltraktes …) ist die primäre Erkrankung. Sie produzieren Antigene. Der Körper bildet dagegen nun Antikörper die s.g. physiologische Immunabwehr oder auch der Phagozytose Prozess. Durch z.B. medikamentöse Behandlung werden die Erreger abgetötet, der Entzündungsprozess wird beendet und somit sind keine Antigene mehr vorhanden. Jedoch werden durch den Organismus weiter Antikörper gebildet. Diese „zu viel“ produzierten Antikörper erzeugen eine Überreaktion, die allergische Reaktion. Die nun überschüssigen Antikörper richten sich gegen eigenes gesundes Gewebe wie Gelenkzellen, Haut, Nieren, Herz usw.

 

Für die Schulmedizin sind Ursachen für diese Fehlfunktion des Immunsystems immer noch unbekannt.

 

Viel diskutiert wird der Zusammenhang zwischen der familiären sowie geschlechtsspezifische Abhängigkeit und des Auftretens rheumatischer Erkrankungen. Bestimmte rheumatische Erkrankungen sollen sich mittels charakteristischer genetischer Marker nachweisen lassen, was beides auf einen gewissen Einfluss genetischer Faktoren schließen soll.

  

Bei einer kleinen Gruppe entzündlich-rheumatischer Erkrankungen, den sogenannten infektreaktiven Arthritiden, ist ein ursächlicher Zusammenhang mit bereits abgelaufenen, meist bakteriellen Infektionen erkennbar.

 

Die entzündlichen bzw. infektreaktive Arthritiden (entzündliche Gelenkerkrankungen) sind  meistens s.g. Zweiterkrankungen und, nicht vollständig ausgeheilte Infekte, die Bindegewebserkrankungen hervorrufen. Eitrige Mandeln, vereiterte Zähne können sich zu akuten und chronischen Arthritiden entwickeln. Mögliche Auslöser für diese infektiösen Arthritiden und  akute Gelenkentzündungen sind Bakterien wie Tuberkelbakterien, Streptokokken, Gonokokken und Staphylokokken. Wie schon oben erwähnt handelt es sich auch um mit bereits abgelaufenen, meist bakteriellen Grunderkrankung.

  

Es ist bekannt, dass z.B. grippale Infekte mit Gelenkschmerzen beginnen. Virale Auslöser wie z.B. Röteln und eine B – Hepatitis können zu Gelenkschmerzen und Gelenkschwellungen führen.

 

Spricht man von erblichen Belastungen, sollte man z.B. an Syphiliserreger oder andere früher weit verbreitete bakteriellen Krankheiten denken (siehe auch oben „Postinfektiöser Rheumatismus“). Es besteht die Möglichkeit, dass unsere Vorfahren an dieser oder anderen vielleicht jetzt als ausgerottete geltende bakterielle Erkrankung litten und auf Grund des Standes der damaligen Medizin nicht ausgeheilt wurden. Aus diesem und vielleicht auch anderen Gründen verblieben Antigene im Organismus. Diese Antigene wurden weitervererbt. Eine Nachweisführung und darauf aufbauende Therapie kann man z.B. mit dem Spenglersan-Blut-Kolloid-Test durchführen.

 

Die geschlechtsspezifische Abhängigkeit muss man im Zusammenhang mit der hormonellen Umstellung (Klimakterium) sehen. Auch sind hier andere Veränderungen im Hormonhaushalt wie z.B. Schilddrüsenstörungen zu beachten. 

 

Z.B. Osteoporose (Störung der Mineralisierung) kann durch Störungen des Hormonhaushaltes entstehen. Daher leiden Frauen ab dem Zyklus des Klimakteriums am meisten unter dieser Krankheit. An dieser Stelle ist auch zu beachten, dass der Hormonhaushalt der Männer mit dem Älterwerden und in den höheren Lebensjahren ab etwa der s.g. Midlifecrisis sich ändert und diese Auswirkungen auf den Kalzium- / Knochenstoffwechsel haben.

 

Der Hormonhaushalt und somit der Kalziumspiegel ist auch gestört bei Krankheiten der Schilddrüsen und Nebenschilddrüsen. Der Knochenstoffwechsel wird durch die Hormone Parathormon (Nebenschilddrüse), Östrogen (Ovarien), Calcitonin (Schilddrüse, Uterus) und durch das Vitamin D reguliert.

 

Andere Ereignisse wie Stress, Umweltbelastungen (auch elektromagnetischer Smoke) u.a., die das Immunsystem schwächen, müssen weitsichtig als Ursache in Betracht gezogen werden.

 

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass die entzündlichen Veränderungen bei rheumatischen Erkrankungen mit einer verstärkten Freisetzung von reaktiven Sauerstoffverbindungen und mit einem erhöhten Bedarf an Antioxidanzien verbunden sind. Patienten mit rheumatoider Arthritis zeigen in der Regel einen massiven Vitamin C Mangel. Im Vergleich zu gesunden ist der Vitamin C Gehalt im Blutplasma und in den Leukozyten um ca. 93% vermindert (Lunec und Blake 1985). Charakteristisch ist der sehr hohe Anteil an Dehydrosascorbinsäure in der Synovialflüssigkeit und im Serum …. Ein hoher Wert im Verhältnis von Ascorbinsäure zu Dhydrosascorbinsäure ist demnach ein guter Indikator für ein gesundes Gewebe. (Vergleiche: H. Krebs, Vitamin-C-Hochdosistherapie, S.244, Urban & Fischer, 2. Auflage).

 

Ursachen, welche in Zusammenhang mit unseren pflanzlichen Nahrungsmitteln in Verbindung gebracht werden, ist zum Beispiel die Oxalsäure. Organisch ist die Oxalsäure wichtig für unseren Körper. Allerdings wird durch kochen von z.B. Rhabarer oder Spinat die organische Oxalsäure in eine anorganische Umgewandelt. Diese anorganische Oxalsäure bildet mit Kalzium eine feste Verbindung und zerstört somit die Aufnahme des Kalziums durch den Körper. Das führt folglich zu einem Kalziummangel. Nicht abgebaute und ausgeschiedene anorganische Oxalsäure wandelt sich in Oxalsäurekristalle um und lagern sich vor allem in den Nieren und Gelenken ab.

 

Zahllose Fälle von Rheuma, rheumatischem Fieber und Rheumaschüben können auf den jahrelangen ausgiebigen Verzehr von gekochtem Rhabarber und/oder Spinat zurückgeführt werden. Die dann abgelagerten Oxalsäurekristalle verursachen nicht gleich eine Reizung. Die pathologische Wirkung tritt langsam und heimtückisch auf.

 

Die Ursachen für die Erkrankung an Rheuma sind vielfältig und erfordern eine komplexe Anamnese und dessen Analyse einschließlich Laborbefunde und radiologischer Untersuchungen. Der Patient ist ganzheitlich zu betrachten. Einzelne Symptome sind im Zusammenhang physiologischer Wirkungen des Organismus zu sehen.

 

Psychosomatische Betrachtung zu rheumatischen Erkrankungen

 

Der Dichter E. Fried schrieb: „Wenn Dir Leute sagen: „Kümmere Dich nicht soviel um Dich selbst“, dann sieh Dir die Leute an, die Dir das sagen: An ihnen kannst Du erkennen, wie das ist, wenn einer sich nicht genug um sich selbst gekümmert hat.“


Diese Worte spielen bei der Psychosomatik rheumatischer Erkrankungen eine wichtige Rolle: Die Höherbewertung der Uneigennützigkeit, Selbstlosigkeit, durch Rücksicht auf andere gekennzeichnete Denk- und Handlungsweise gegenüber gesunden Eigeninteressen. Es wird zu oft vergessen, dass die eigene Wahrnehmung und Durchsetzung des eigenen Wohlergehens Vorrang haben.

 

Es ist bekannt, dass emotionale Belastungen einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Stütz- und Bewegungsapparat haben. Rücken- oder Nackenschmerzen sind meistens mit Stress auf der Arbeit und/oder in der Familie zurückzuführen, sofern keine nachweislich degenerativen Prozesse vorhanden sind. Bildhaft Umschreibungen, wie „Hexenschuss“ oder „sich alles aufladen“ oder „Nackenschläge“, sind nur einige Beispiele.

 

Durch psychosozialen Stress oder durch eine Krankheit wird die körpereigene Kortisolabgabe gemindert, welche dann chronische Entzündungen aktivieren können.

 

Bei der rheumatoiden Arthritis findet man als „psychodynamische Grundformel“ häufig den liebevollen Menschen, der dazu neigt, sich für andere aufzuopfern. Eigene Bedürfnisse werden als egoistisch abgewertet und zugunsten der Bedürfnisse anderer zurückgestellt. Berechtigte aggressive Tendenzen werden nicht dort ausgelebt, wo sie angebracht wären, sondern auf einer unbewussten Ebene gegen das eigene Selbst gerichtet, wo sie über den Weg der Somatisierung zu Autoimmunprozessen führen. Die dafür verantwortliche Aggressionshemmung entlädt sich häufig in dem Wunsch nach erhöhter körperlicher Aktivität, da diese als eine Form von sozial erwünschter Aggressionsverarbeitung akzeptiert ist. Rheumatische Beschwerden entwickeln sich oft nach Stress besetzten Situationen in Beruf oder Familie. Die angestaute Verärgerung konnte sich nicht auf der Beziehungsebene Luft machen, sondern schlägt nach innen und wirkt selbstschädigend. Die Schwierigkeiten mit dem Ausdrücken aggressiver Impulse zeigen sich beim Rheumapatienten in einem erhöhten Unabhängigkeitsbedürfnis, da Unabhängigkeit ihm den Freiraum verschafft, der ihm durch größere Distanz zu den Mitmenschen das Entstehen von Aggressionen erspart und damit auch die Notwendigkeit, sie zu äußern.1 Interessanterweise lautet die lateinische Bezeichnung für das Gelenk articulatio, das sich wiederum von articulus = Abschnitt, Teil, Glied ableitet. Das deutsche Fremdwort Artikulation wird vom Fremdwörterduden übersetzt mit „deutliche Aussprache von Gefühlen und Gedanken, die einen beschäftigen“. Es scheint einen Zusammenhang zu geben zwischen der Fähigkeit sich zu äußern und sich zu bewegen. Wer artikulieren kann, was ihn bewegt, wird sich auch im Außen schmerzfreier bewegen können.

 

(Quelle: Naturheilpraxis 10/2005, HP A. Lohmann).

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 Ersten Maßnahmen für eine erfolgreiche  Therapie sollten sein:

 

Ernährung – hier ist insbesondere darauf zu achten, dass eine ausgewogene Nahrungsaufnahme mit Vorrang auf Gemüse und Obst zu legen ist. Das Verhältnis Gemüse/Obst sollte etwa 2/3 Gemüse und 1/3 Obst betragen. Auf Fleisch sollte grundsätzlich verzichtet werden. Fischmahlzeiten einmal die Woche. Differenziert sollte auf Hefe- und Backwaren verzichtet werden, ebenso strikter Verzicht auf kristallinen Zucker. Dünsten sollte dem Kochen Vorrang gegeben werden.

  • !!! Gewichtsreduzierung !!! auf Alkohol verzichten! (Anlage 5)

  • Bewegung – tägliche Bewegung an der frischen Luft und nutzen der Sonnenstrahlen sollte im Tagesplan einbezogen werden. Therapieabhängige Übung der Kräftigung und Dehnung sind vorzugeben und gegebenenfalls anzuleiten. Sportliche Aktivitäten im Rahmen und in Abhängigkeit der Herzfrequenz ausführen, Gelenke sind zu schonen. Physiotherapeutische Maßnahmen speziell zugeschnitten auf das jeweilige Gelenk bzw. Extremität ist eine wirksame Ergänzung zum täglichen Bewegungsplan. Hier soll die Beweglichkeit wieder hergestellt, erhalten und erweitert werden einschließlich der Stärkung der Muskulatur.

  • Biorhythmus/Schlaf – Ein strukturierter Tagesablauf, zeitlich regelmäßige Nahrungsaufnahme und ausreichender, erholsamer Schlaf sind nur zwei Beispiele.  In diesem Zusammenhang muss auch auf die zeitlich richtige Einnahme der Medikamente und spezielle Therapien (z.B. Moorbäder) geachtet werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Je nachdem welches Organ oder welche Hormone gerade aktiv oder inaktiv sind, sind entscheidend über den Zeitpunkt der Einnahme des verordneten Mittels oder Therapieteile.

  • Medikation – Vorgaben, wann und wie Medikamente einzunehmen sind, richten sich nach den allgemeinen Erkenntnissen der Chronobiologie unseres Organismus (siehe auch vorhergehenden Punkt und Anlage 3).

  • Darmsanierung– hier ist die Bedeutung des Darmes, z.B. bezüglich des Stoffwechsels, eine große Bedeutung zuzuordnen. Sie ist eine der Basistherapien. Ziel ist es eine ausgeglichene Darmflora zu garantieren, Kotsteine auszuleiten, an den Zotten abgelagerte Giftstoffe auszuleiten und Energiezuführung durch Reinigung der extrazellulären Matrix sowie Abtransport von Lymphschlacken. Nur ein voll funktionsfähiger Darm und somit gewährleisten einer optimalen Körperfunktion garantieren die Wirksamkeit der gesamten Therapie. Mit dem Patienten ist eine ihm angenehme Verfahrensweise auswählen wie z.B. Einlauf, Colonhydrotherapie, oder im Rahmen des Fastens.

  • Fasten – Fasten ist eine wirksame Therapie, die Schmerzen lindert, grundlegend entgiftet, den Darm und das Gewebe frei von Stoffwechselrückständen macht, den Harnsäurespiegel senkt. Fasten richtig ausgeführt gibt neben der Schmerzlinderung eine Entspannung für Körper und Seele.

    Wer fasten will, sollte sich vorher von seinem Hausarzt untersuchen lassen. Besondere Augenmerke sind auf stabiles Herz und Kreislauf, Neigung zu Appendizitis und Nierenleiden  zu legen.

    Den Harnsäurespiegel zu senken kann man auch durch eine Kur mit Wachholder-beeren nach Kneipp durchführen. Man beginnt mit 3 Beeren 3 X täglich und erhöht jeden Tag um eine Beere bis man bei 20 Beeren 3 X täglich angelangt ist. Danach verringert man wieder um je eine Beere täglich. Nicht geeignet ist diese Kur bei Nierenerkrankungen und Herzinsuffizienz.


    Ausgleichen des Mineralhaushaltes, Ausleitung von Schwermetallen

     

    Die beste und einfachste Möglichkeit den Mineralhaushalt auszugleichen wird mit Siliziumdioxid erreicht insbesondere mit Klinoptheolit-Zeolit, Montmorillionit, Spirulina-Algensubstrate und Pflanzen mit hohem Siliziumanteil wie z.B.  Ackerschachtelhalm.

    Die besondere Fähigkeit des Siliziums besteht in der s.g. biologischen Transmutation von Mineralien (entdeckt vom Wissenschaftler Kervran). Die systematischen Wechselbeziehungen der verschiedenen Mengen- und Spurenelemente vollziehen sich im Organismus auf verschiedenen Ebenen der Regulation und in flexiblen antagonistischen und synergistischen Wechselwirkungen. Es wurde nachgewiesen, dass die Cofermentfunktion, die vielen Mineralien eigen sind, zwischensystematischen und interaktionssystemischen Gesetzmäßigkeiten unterliegt. In der Kristallgitterstruktur des Zeolithgitters sind Aluminium-, Magnesium-, Natrium-, Calzium-, Kalium-, Eisenverbindungen gebunden. Aus dieser Struktur ist unser Körper in der Lage, z.B. aus Kalium oder Magnesium oder Silizium Calzium herzustellen.

    Der Wissenschaftler Charnot beobachtete, dass bei Rheuma eine Dekalzifizierung stattfindet. Er verabreichte einer Patientin, deren Gelenke deformiert waren, Kalium und Siliziumdioxid. Vor der Therapie wurde eine Röntgenaufnahme angefertigt. Nach sechs Behandlungstagen zeigte die Röntgenaufnahme eine völlige Ausheilung. Derartige Rheumafälle mit dem gleichen Therapieeffekt durch Kalium und Siliziumdioxid beschreibt Charnot (nach Kervran) reihenweise. Diese Therapieeffekte wertete Kervran als den Beweis für die biologische Transmutation. Von Mineralien im menschlichen Körper.

    Weiterhin ist Siliziumdioxid in der Struktur des Zeolith in der Lage, die lebenswichtigen gebundenen Mineralien in der extrazellulären Matrix gegen z. B. Schwermetalle oder andere körpergiftige Mineralverbindungen auszutauschen, zu binden und dann über den Verdauungstrakt auszuscheiden. (Vergleiche: Hecht/Hecht-Savolay; Siliziummineralien und Gesundheit).

     

    Regulierung des Säure-Base-Haushaltes

     

    Die Regulierung des Säure-Base-Haushaltes geschieht in erster Linie über die Ernährung.

    Zusätzlich sollte man durch Bäder und/oder Fußbäder mit säurebindenden Salzen diesen Prozess unterstützen.

    Zusätzliche Thermalbäder und mineralhaltige Quellbäder lindern die Schmerzen und wirken positiv auf die Regeneration des Bindegewebes, sowie Moorpackungen und Bäder (Kräuter und Heublumenbäder).

    Es besteht auch die Möglichkeit durch Laktuporum D4 (Milchsäure) mittels Infusion direkt auf die Regulation einzuwirken. Schüßlersalze können mit einbezogen werden.

     

    Bindung von freien Radikalen

     

    Die Bindung von freien Radikalen erfolgt mittels Antioxidantien, wie Vitamin C und Vitamin E.

    Eine Vitamin-Hochdosistherapie in Verbindung mit oraler Gabe von Vitamin E ist hier sehr

     erfolgversprechend.(Anlage 2)

     

    Regulierung des elektrischen Potentials der Zelle

      

    Die Zellen sind bekanntlich kleine Kraftwerke. Eine gesunde Zelle hat eine Wandspannung/elektrisches Potential von 80 – 100 mV, eine kranke und /oder entzündete von 50 – 70 mV, eine arthrotische, degenerative Zelle von 40 – 50 mV und eine Krebszelle  von 15 – 20 mV.

    Die Regulierung kann zielgerichtet durch Neuraltherapie und Homöosiniatrie mittels Prokain unterstützt werden. Hierbei ist die Wirkweise und Einflusses des Prokains von Bedeutung insbesondere der des Ausgleichs des elektrischen Potentials der Zelle.

    Unterstützend wirkt die Magnetfeldtherapie.

    Der Sportmediziner Prof. Froböse hat bereits 1998 beschrieben, wie im gepulsten Magnetfeld degenerierter Knorpel wieder regenerieren kann. Am MIT Boston und an der Yale University hat man Knorpelwachstum mit Hilfe von künstlichen elektromagnetischen Signalen hat man schon früher  in mehreren Studien nachgewiesen. Der Vorgang läuft wie folgt ab: Während des Auftretens bzw. der Belastung des Gelenks wird Wasser in den Gelenkspalt gepresst. Das Wasser nimmt Natrium-Ionen mit, wobei ein elektrisches Signal entsteht. Bei der Entlastung des Knorpels strömt das Wasser mit den Na+ -Ionen wieder in den Knorpel zurück, was dann ein elektrisches Signal in die andere Richtung erzeugt. Es wird also ein genau definierter Wechselstrom induziert. Dieser Wechselstrom von ca. 1 Hz ist das Signal für die Knorpelzellen, erneut Knorpel zu produzieren.

    Die Begründung durch Prof. Bollet von der Yale University für eine Knorpelregeneration durch ein optimiertes Magnetfeld auch im Stadium IV ist die:

 Der Knochen am Gelenk, der normalerweise mit glattem Knorpel vollständig überzogen ist, hat kleine Buchten und ist mit dem Knorpel eng verzahnt,

  1. Selbst, wenn es so scheint, als würde sämtlicher Knorpel abgeschliffen sein, verharren in diesen Buchten Knorpelzellen bis ins Stadium IV,

  2. Diese Knorpelzellen werden durch das Ein-Hertz-Signal des Magnetfeldes gereizt und zur Zellneubildung und Bildung von Knorpelmasse (Matrix) angeregt.

     (Therapiebeispiele siehe Anlage 6).

     

    Knorpelaufbau

     

    Knorpelgewebe aus besteht aus Knorpel bildenden Zellen, den Chondrozyten und der extrazellulären Matrix. Diese ist, wie schon oben beschrieben, zusammengesetzt aus Wasser, Kollagenen, Proteoglykanen sowie nicht-kollagenen Glykoproteinen (Vergleiche: www.ganzimmun.de) , zu denen das oben genannte COMP gehört. Allgemein verbreitet ist die Auffassung, dass Knorpeldegeneration, unter welchen Bedingungen auch immer, irreversibel ist.

    Studien haben gezeigt, dass Knorpelaufbau möglich ist, aber sehr langwierig. Kontinuität, Disziplin und Ausdauer sind nur drei wichtige Punkte, um einen Erfolg verzeichnen zu können.  1 – 2 Jahren kann es dauern, bis ein nachweisbares  Ergebnis sichtbar wird. Eine komplexe Behandlung und Therapie ist notwendig.

    Die Therapie soll schmerzlindernd sein, den Knorpelabbau stoppen, den Knorpelaufbau fördern und die Versorgung der Knorpelzellen gewährleisten.

    Wie oben beschrieben werden durch die Nutzung der Magnetfeldtherapie Knorpelzellen zum Wachstum und zur Zellteilung angeregt. Zusätzlich müssen die Knorpelzellen mit wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Zu den wichtigen Nährstoffen von Knorpel gehören:

    Glukosaminsulfat -  stoppt den entzündlichen Prozess und fördert den Knorpelaufbau, ermöglicht die Wasserbindung im Gewebe.

    Chondroitinsulfat - ist das s.g. Flüssigkeitsmanagement. Es schwemmt Nährstoffe ein und schützt vor Enzymen, die die Ernährung behindern. Es ist ein wichtiger Baustein für die Bildung von neuem Knorpelgewebe.

    Methylsulfonylmethan - (MSM) wirkt schmerzlindernd, antientzündlich, muskelentspannend und abschwellend. Es kommt in Himbeeren, Tomaten, Grünen Tee, Bier, und Milch vor.

    Dimethylsulfid - (DMSO) soll die Schmerzen lindern und kommt in Fisch und Fischerzeugnissen vor.

    Boswellia serrata - (Weihrauch) ist ein pathogenes Potential und inhibiert das Enzym Elastase.

    Weiterhin sind eine sinnvolle Ergänzung Omega-3-Fettsäuren (Fisch), Vitamin E und Vitamin B-Komplex.

     

    Autoimmuntherapie

     

    Zur Umstimmung und bei gesicherter und aussagekräftiger Diagnose kann mit einer Eigenbluttherapie der Autoimmunität entgegengewirkt werden. Die Entstehung der Autoimmunität wurde oben beschrieben. Mit der Eigenblutbehandlung wird das Immunsystem mit der eigenen Autoimmunität konfrontiert und bildet nun wieder selbst Antikörper gegen die zu viel produzierten eigenen Antikörper. Diese werden/sind nun die Antigene.

    Ein Eisenpräparat für die Eigenblutbehandlung und Injektionstherapie im Bereich der betroffenen Gelenke ist Neuralgo-Rheum Injeel von Heel. (Anlag 7)

     

    Grundsätzlich ist das Immunsystem zu stärken.

     

    Zur Bedeutung der Ernährung in der Therapie

     

    Die Einbindung einer ausgewogenen und zielgerichteten, auf Erfolg der Therapie gerichteten, Ernährung ist unbedingt notwendig. Hier muss auf die physiologischen Prozesse eingegangen werden. Also auf Grundprozesse des Stoffwechsels. Demnach benötigt unser Körper natürliche und naturnahe Nahrungsmittel. Diese kann der Körper effektiv und für die Aufrechterhaltung aller physiologischen Reaktionen verarbeiten. So kann man den Körper auf natürliche Weise regenerieren und aufbauen. Auf der Basis von natürlichen Produkten ausgerichtete Therapie erfordert Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Als zeitlichen Richtwert kann man wie folgt ansetzen: „Wie lange habe ich die Beschwerden schon, wie lange lebte ich ungesund, die diese Beschwerden hervorgerufen haben, solange werde ich brauchen, mich wieder gesund und fit zu bringen.“

    Natürliche, „lebende“ pflanzliche Lebensmittel können einen normalen Säuberungsprozess im gesamten Organismus auslösen. Dieser Reinigungsprozess kann anfängliche Beschwerden auslösen, ähnlich wie zu Beginn des Fastens. Dies soll und darf nicht davon abhalten konsequent diesen Weg fortzusetzen.

    „lebende“ pflanzliche Lebensmittel sind nicht gekocht, gebraten, gebacken oder durch Mikrowelle erhitzt. Schonend garen kann man durch Dünsten erreichen.

    Rohe frisch zubereitete Salate zusammengestellt mit typischem jahreszeitlichen Gemüse und Obst und frisch zubereitete Säfte ebenfalls aus Gemüse und Obst zusammengestellt, sind vorrangig auf dem täglichen Speiseplan zu setzen.

    Nahrungsmittel mit kristallinem Zucker, Milch- und Hefeprodukte, Alkohol und Fleisch sollten vermieden werden. Fisch und Eier in Maßen, d.h. maximal einmal die Woche, müssen die Ausnahme sein.

    Hier ein Beispiel, wie mittels zielgerichteter Verwendung von frisch gepressten Säften der Arthritis Einhalt geboten werden kann. Neben der Beseitigung der psychosomatischen Ursachen, sind die stoffwechselbedingten Ursachen zu ergründen und dementsprechend in die Herstellung von Säften einzubeziehen. Erwiesen ist, dass eine Anhäufung von anorganischen Kalziumablagerungen in den Knorpeln und Gelenken Ursachen der Schmerzen und

    Degenerationen sind. Eine Substanz, die diese anorganischen Kalziumablagerungen aufzulösen vermag befindet sich in Grapefruits als organische Salizylsäure. Mindestens ein halber Liter frischgepresster Grapefruitsaft hilft, diese körperfremden Stoffe abzubauen (Vergleiche: Normann W. Walker Frische Frucht- und Gemüsesäfte, Goldmann Verlag, 19. Auflage, 1995). Genauso wie Grapefruit ist grünes Wintergemüse wegen dem hohen Gehalt an Salizylsäure dazu geeignet. Diese werden auch und vorwiegend Äußerlich angewandt (siehe oben: Anwendung von Weißkohlblätter bei rheumatischen Schüben). Der hohe Gehalt an Kalium in täglich einem halben Liter Selleriesaft bewirkt das Ausschwemmen des anorganischen Kalziums bzw. verhindert die Ablagerung. Ein halber Liter Karotten- und Spinatsaft täglich unterstützt den Wiederaufbau und die Erneuerung der Knorpel und Gelenke (Vergleiche: Normann W. Walker Frische Frucht- und Gemüsesäfte, Goldmann Verlag, 19. Auflage, 1995).

     

    Schlussbemerkung

     

    Bei der Behandlung von Rheumapatienten ist unbedingt der Facharzt einzubeziehen. Den chronischen Verlauf zu lindern und eventuell zu stoppen kann unsere Aufgabe sein. Eine völlige Ausheilung ist wünschenswert aber auch möglich, wenn Patient, Facharzt und Heilpraktiker eine „Sprache“ sprechen und der Patient gewillt ist, sein Leben im Interesse seiner Gesundheit umzugestalten.

      

    Peter Krönert

    Heilpraktiker

     

    Anlagen:         Anlage 1:        Teerezepte

    Anlage 2:         Konzepte zur Vitamin Hochdosistherapie (Quelle: H. Krebs, Vitamin-C-Hochdosistherapie, Urban & Fischer)

    Anlage 3:         Der richtige Zeitpunkt der Einnahme von Medikamenten und Beginn der Therapie

    Anlage 4:         Möglichkeiten der Ausleitung

    Anlage 5:         Ernährungskonzept / welche Säfte

    Anlage 6:         Magnetfeldtherapie

    Anlage 7:         Eigenblutbehandlung

 In der Vier-Säfte-Lehre sagt man, dass das Phlegma (der weiße Schleim) und die gelbe Galle

 zum entstehen rheumatischer Krankheiten führen. Demnach neigen die Phlegmatiker am

 meisten zu rheumatischer Erkrankungen.